24.05.2024

Mitarbeitende in der familienergänzenden Bildung und Betreuung stehen am häufigsten unter Stress

Die Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) hat zwischen 2012 und 2022 die Risiken am Arbeitsplatz analysiert, insbesondere das Stressniveau von Arbeitnehmenden. Besonders im Gesundheits- und Sozialwesen ist der Stress am häufigsten (29%). In der Schweiz ist der Stress in der familienergänzenden Bildung und Betreuung von Kindern ein wachsendes Problem. Das Personal in dieser Branche ist besonders häufig psychosozialen Risiken und starkem emotionalen Druck ausgesetzt. 

Im Gesundheits- und Sozialwesen, zu dem auch die familienergänzende Bildung und Betreuung in Kindertagesstätten, schulergänzenden Tagesstrukturen und Tagesfamilienorganisationen gehört, ist der Stress am weitesten verbreitet (29 Prozent). Im Jahr 2022 gaben 25 Prozent der Frauen und 21 Prozent der Männer, die in dieser Branche arbeiten, an, meistens oder immer bei der Arbeit gestresst zu sein.  

Diese Anteile haben insbesondere bei den Frauen zugenommen: Im Jahr 2012 hatten noch 17 Prozent von ihnen angegeben, unter starkem Stress zu stehen. Eine von vier Frauen ist beruflich im Gesundheits- und Sozialwesen tätig. Zudem beklagen sie sich auch häufiger darüber, dass es ihnen an sozialer Anerkennung und Unterstützung mangelt, was ihr Burnout-Risiko erhöht.  

Bereits eine Umfrage von kibesuisse hatte im vergangenen Jahr ergeben, dass die drei grössten, von den Befragten genannten Herausforderungen im betrieblichen Alltag allesamt das Personal betreffen. Aus Sicht des Verbandes zeigt deshalb die Gesundheitsbefragung einmal mehr, dass die Arbeits- und Rahmenbedingungen in der familienergänzenden Bildung und Betreuung unverzüglich verbessert werden müssen. Nur so lässt sich die Gesundheit und Zufriedenheit der Beschäftigten in der Branche gewährleisten.  

Eine optimale Gelegenheit zur Verbesserung bieten die laufenden Vernehmlassungen auf kantonaler und nationaler Ebene, allen voran diejenige des Bundesgesetzes über die familienergänzende Kinderbetreuung (UKibeG). Hier sind Behörden und Politik gefordert, eine Kurskorrektur vorzunehmen und das Problem anzugehen.  

 

Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweizerische Gesundheitsbefragung: Arbeit und Gesundheit 2012-2022