24.03.2025

Familienbarometer 2025: Weitere Schritte für eine bessere Vereinbarkeit sind notwendig

Angesichts der angespannten finanziellen Situation sind Familien in der Schweiz überzeugt, dass tiefere Betreuungstarife die effektivste Massnahme wäre, um den Zugang zur familienergänzenden Bildung und Betreuung zu verbessern. Dies hat die neuste Ausgabe des Schweizer Familienbarometers ergeben. Auf die politische Ebene übertragen bedeutet das, dass neben der finanziellen Entlastung die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine zentrale Aufgabe bleibt.

Die aktuelle Ausgabe des Schweizer Familienbarometers zeigt, dass ein grosser Teil der Familien die eigene finanzielle Situation nach wie vor als angespannt empfindet. 47 Prozent der Befragten geben an, dass das Haushaltseinkommen für das gemeinsame Familienleben knapp ausreicht, während dies für 7 Prozent bereits nicht mehr der Fall ist.

Familien mit kleinen Kindern haben den grössten Unterstützungsbedarf

Allgemein gesprochen ist der Haupttreiber für den Druck auf die Eltern der Anspruch, Beruf und Familienleben zu vereinbaren. Insgesamt 67 Prozent der Familien sind mit dieser Vereinbarkeit eher zufrieden oder sehr zufrieden. Mit Blick auf das Alter der Kinder liegt dieser Wert bei Familien mit Kindern zwischen 0 und 3 Jahren mit 62 Prozent am tiefsten. Die Befragten sind überzeugt, dass die Unterstützung der Arbeitgebenden bei der Suche nach Betreuungsplätzen die Vereinbarkeit für diese Familien verbessern würde.

Unterschiede je nach Landesteil

Insbesondere Familien mit kleinen Kindern haben tiefere Tarife als wirksamste Massnahme angegeben, um die familienergänzende Bildung und Betreuung zu verbessern. Über alle Familien hinweg bleibt der Anteil mit 66 Prozent konstant. Eine flexiblere Nutzung erachten besonders Familien in der Deutschschweiz als hilfreich, und eine Erhöhung der Anzahl Betreuungsplätze wird von Familien in der Romandie besonders häufig genannt. Längere Öffnungszeiten der Betreuungsinstitutionen würden vor allem für Familien in der italienischen Schweiz eine Verbesserung bedeuten. Ebenfalls erfreulich: 21 Prozent der Befragten sprechen sich für eine bessere Betreuungsqualität aus.

Höhere Zufriedenheit, weniger Verzicht

75 Prozent der befragten Familien sind mit den Betreuungsangeboten eher zufrieden oder sehr zufrieden. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Wert um 4 Prozent gestiegen. 45 Prozent der Familien nehmen keine familienergänzende Bildung und Betreuung in Anspruch. Dieser Anteil ist im Vergleich zu 2024 um 5 Prozent zurückgegangen. Zusammenfassend weist die dritte Ausgabe des Schweizer Familienbarometers auf eine hohe Konstanz hinsichtlich der Relevanz von finanziellen Themen für Familien in der Schweiz und der Wahrnehmung ihrer finanziellen Situation hin. Die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie bleibt neben Massnahmen zur finanziellen Entlastung der Familien weiterhin ein zentraler Anspruch der Familien an die Familienpolitik.

Der jährlich erhobene Familienbarometer von Pro Familia Schweiz und Pax setzt als aktuelle Datengrundlage Impulse für familienpolitische Debatten sowie die Ausgestaltung von Rahmenbedingungen, die den Bedürfnissen von Familien Rechnung tragen. Für die aktuelle Ausgabe wurden 2200 Familien aus allen Landesteilen befragt.

 

Schweizer Familienbarometer 2025: «Was Familien in der Schweiz bewegt»

Medienmitteilung von Pax und Pro Familia Schweiz vom 20. März 2025